Obamas letzte Hoffnung

Kann er Obama retten?

Kann er Obama retten?

Seit der ersten Debatte zwischen dem republikanischen Präsidentschaftskandidat Mitt Romney und Amtsinhaber Barack Obama sind die Meinungsumfragen dramatisch zugunsten des Herausforderers umgeschlagen.

Kein Wunder, dass die Demokraten zu nie da gewesener Kreativität auflaufen, um den katastrophalen Auftritt ihres  Messias schön zu reden. Obama sei ausser Übung gewesen, er habe Romney nicht derart aggressiv erwartet, er leide unter dem „opening debate syndrome“ des Amtsinhabers usw.  Am überzeugendsten mag da noch die Erklärung von Al Gore erscheinen, der Obamas Versagen mit der dünnen Höhenluft von Denver (1600 m über dem Meeresspiegel gelegen) zu erklären versuchte. Dennis Byrne von der „Chicago Tribune“ merkte dazu an, dass Gore als Experte für globale Erwärmung vermutlich genau weiss, wovon er redet, wenn er darüber spricht, wie es ist,  wenn einem in dünner Luft schwindelig wird.

Wirklich erstaunlich ist auch, daß George W. Bush nicht für diesen erbärmlichen Obama-Auftritt verantwortlich gemacht wird. Bis jetzt.

Obama wirkte wie ein selbstherrlicher Schafskopf, der nach vier Jahren schon patologischer Selbstüberschätzung seinen Meister gefunden hat. Trottelig, arrogant, selbstherrlich trat er auf. Obama hatte nie das Zeug dazu, Präsident zu sein.  Romney hat ihm seinen Schleier vom Gesicht gerissen. Und was man dahinter entdeckt, ist nichts als heiße Luft. Der brillante Gewinner des Friedensnobelpreises wurde bei der ersten ernsthaften Herausforderung, der er seit vier Jahren ausgesetzt war, gänzlich entzaubert. Was für eine klägliche Gestalt. Das Schlimme: Er war noch nie besser. Die Medien haben ihm nur einen Glanz verliehen, der genügend Menschen daran glauben liess, man habe es hier mit dem Heilsbringer zu tun. Tatsächlich geliefert wurde ein Knallcharge aus Chicago, der ins Koma fällt, wenn der Teleprompter nicht mehr mitspielt.

Am Ende der Debatte erwähnte Romney, er werde das Geld der Steuerzahler u.a. nicht mehr den öffentlich-rechtlichen Sendern hierzulande in etwa vergleichbaren Public Broadcasting Service  zur Verfügung stellen. Aktuell $ 444 Millionen pro Jahr. So sehr er auch „Big Bird“ (Bibo) und die Sesamstrasse möge, die aktuell mit subventioniert wird.

Was der offenbar in Panik geratenen Obama-Wahlkampfmaschine dazu einfällt, ist dieser Wahlkampfspot.  Den kommentiere ich nicht mehr. Ich schüttele nur noch den Kopf.


© Joachim Nikolaus Steinhöfel 2012

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Kommentare

  1. andrej

    Es wird Sie schwer treffen, Herr Bender, wo Sie auf Philosophen als Politiker stehen: Marc Aurel wird nie für das Präsidentanam kandidieren können. Nur, wie tragisch, lebende Personen können gewählt werden.
    Aber:
    Apropos „Flip-Flopper“: Ich wette, den absluten Rekordhalter in der Kategorie haben Sie sehr, sehr viel weniger kritisch gesehen:
    „bezeichnete sich in jenen Tagen als »Marxist« und »Sozialist«“ (1) vs. „Kaschmir-Kanzler“(2)
    „Genosse der Bosse“ (4) vs. „Kanzler der Gewerkschaften“ (3)
    Ich wette, diesen aalglatten Wendehals und Meister der Widersprüche haben Sie sogar gewählt, oder??? Zweimal, richtig?

    Und, wo Sie auf prinzipienfeste Politiker mit akademischen Hintergrund zu stehen scheinen, soll ich Ihnen ein Maggie Thatcher-Portrait schenken für`s traute Heim? Oder FJ Strauss?
    Die müssen Sie doch richtig lieb gehabt haben….

    1) http://www.wsws.org/de/articles/1998/mai1998/spdg-m8.shtml
    2) http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/das-bedrohte-wort-der-gasnosse-aus-kaschmir-a-478521.html
    3) http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2002-51.html
    4) http://www.spiegel.de/politik/deutschland/juso-chef-wiedergewaehlt-annen-sieht-schroeder-als-genosse-der-bosse-a-248148.html

  2. Uebrigens ein weiteres Beispiel fuer den Flip – Flopper Romney . In einem Gespräch mit der Redaktion des Columbus Dispatch hat Romney das alte Bush Argument aufgegriffen, dass die Leute ohne Krankenversicherung jederzeit in die Notaufnahme gehen können. Als er Gouvernor war hat er dieses Verhalten als eine Form des Sozialismus angeprangert, um seine Krankenversicherung zu rechtfertigen. Und in diesem Interview sagt er auch, dass er erstrebenswert ist, das alle Buerger auch die Vorerkrankungen eine Versicherung erhalten. Aber das geht natuerlich nur wenn alle eine Versicherung abschliessen müssen. Dennoch
    will er Obamacare abschaffen. WTF does he want ?

  3. Mensch Andrej stimmt habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich hätte Philiosophie oder oder Core values schreiben sollen. Und sie werden zugeben müssen, das dieser Beschreibung stimmt, erst führt er in Mass eine Krankenversicherung ein, aber er ist auf einmal gegen Obamacare, will Dan aber wiederum das Kinder bis 26 bei Ihren Eltern mitversichert bleiben dürfen. Pre Existing conditions will er auch irgendwie aber er will kein Mandate verbunden mit einer Strafzahlung. Und seine Rede zur Außenpolitik war von der Rhetorik her schärfer als das was President Obama bisher gesagt aber vom Inhalt her war es auch nichts anderes. Oder haben Sie gehört, dass er zum Iran gesagt hat, aber hier wird eine rote Linie ueberschritten. Also welche echten Ueberzeugen hat er, dass meinte ich mit Ideologie. Der Mann sagt Doch alles um gewaehlt zu werden. Obama sollte Vicki Kennedy fragen, Ted hat Romney 94 den Arsch versohlt, als es um den Senatssitz ging. Und das zu einem Zeitpunkt wo viele Leute von den Eskapaden von Ted ( zu Recht) die Schnauze voll hatten. Hoffentlich schafft es Elizabeth Warren den Sitz Zurueckzu gewinnen.

  4. andrej

    Das ist natürlich ein absolutes Killerargument, Herr Bender, dass R. keine Ideologie hat. Diesen furchtbaren Vorwurf kann man ja nicht mal Poi Pot, Stalin oder Hitler machen, sooooooooooo furchtbar schlimm ist der.
    Was muss R. dann erst für ein Unmensch sein…

  5. Uebrigens noch eine Schoene Karikatur aus der Daily Show:

    Da moechte ein kleines Maedchen auf der Patriot Street Ihr Schulbrot teilen, worauf die Puppe sagt:
    „Du schaffst ja damit eine Kultur der Abhaengigkeit. “

    So einfach kann die Ideologie von Romney, falls er ueberhaupt eine hat, bloss gelegt werden.
    Obama sollte Debate Prep mit Jon Stewart machen. Das wuerde als Vorbereitung reichen fuer Romney.

  6. Nee Max wählen kann ich leider nicht, aber das Spielt Doch keine Rolle. Und was die angebliche Ueberlegenheit Von Ryan anbelangt kann Ich nur wirklich den Kopf schuetteln. Und die 47 ./. Sind kein Maerchen sondern Tatsache, ansonsten haette er sich ja nicht dafuer entschuldigt, wobei Ich Mir vorstellen kann das man natuerlich bei den ganzen pivots von Romney nicht mehr mitkommt. Koennen Sie Mir sagen ob er Roe v. Wade anerkennt oder ob er gegen Abtreibung ist, is he a seriuos conservative wie er in den Vorwahlen sagte oder ist er doch moderate so wie er sich jetzt gibt. Und was Big Bird anbelangt, Romney hat gesagt er will ihn feuern also it’s fair game. Wobei Obama hier den politics hen Fehler macht nicht auf Romneys schlechte Rechenkuenste hinzuweisen. Und Ich Glaube auch nicht, dass Obama verzweifelt ist. Er ist schon ein cooler Mf und ausserdem hat er immer noch die bessere Landkarte vor sich Al’s Romney. Und eine Sache noch zur Debatte heute Abend. Joe kann Wie Clinton Politik sehr gut erklaeren, waehrend Ryan Aufpassen muss nicht zu viel Zahlen Runterzuleiern. Und Joe bringt natuerlich viel Leidenschaft mit. Joe wird es schon machen.

  7. max

    Lieber Herr Bender, offensichtlich ist Ihnen das 47% Märchen nicht peinlich. Das spricht für sich, aber nicht für Sie. Ryan hat übrigens nur ein Problem: seine intellektuelle Ueberlegenheit nicht allzu klar in den Vordergrund zu rücken. Gegenüber Ryan ist Joe Biden ein schlichter RTL2 Zuschauer.

    Die Verzweiflung von Telepromtermans Anhänger lässt sich eigentlich nicht besser demonstrieren als in der Bibo Nummer.

    Eines interessiert mich bei Ihrer Unterstützung des Messias allerdings schon noch: können Sie eigentlich auch wählen? Genug Anglizismen würden Sie ja einstreuen, aber jetzt mal Tacheles?

  8. Wie stehen die Wetten eigentlich für Morgen. Also ich bin mit sicher der routinierte Profi Joe, wird schon wieder das Blatt für das demokratische Ticket wenden. Der lässt sich nicht die Chance nehmen Obamas Präsidentschaft zu retten. Und Ryan Weiss ja nicht einmal wie schnell er einen Marathon laeuft. Und seine Budgetzahlen stimmen ja wohl auch nicht.

  9. Eine Sache muss ich noch ergänzen. Das Geld was PBS erhaelt, stellt ertwas mehr als ein einhunderstel von einem Prozent der Staatsausgaben der USA dar. Grandioser Sparvorschlag Von Mitt, ich bin beeindruckt.

  10. laser

    Traurige Geschichte – regierende unseren Welt 🙁
    Inkompetenten Dilettanten – rund um das Globus.
    Sesam Straße Marionetten – beste Assoziation(Puppenführer sind wahrscheinlich nicht viel besser).
    Hussein MUSS weg,ohne frage,ob Romney besser wird,habe meine zweifel.
    Zumindest hier gibst jetzt die Chance anstelle von Mutti – Vati zu kriegen.

  11. Also JS jetzt uebertreiben Sie wirklich. Immerhin hat dieser Knallcharge aus Chicago Osama zur Strecke gebracht, und endlich eine Gesundheitsreform in Amerika eingeführt, die sogar schon Richard Nixon einführen wollte, und die sogar von Chief Justice John Roberts goutiert wurde. Und immer schön das Klischee von Chicago Politics verwenden wie Jack Welch der leider keinen Beweis für seine Behauptung liefern kann, dass die Zahlen des B.L.S. gefälscht worden sind. Bei Jack muss man ja den Eindruck gewinnen, dass er hofft dass es den Amerikanern schlecht geht, damit Obama nicht wiedergewaehlt wird.

    Und was den Spot anbelangt gluecklich bin ich auch Ich drüber, aber Tatsache ist dass diese Aussage von Romney wiederum beweist, dass er sich nicht um 47./. der Amerikaner kümmert. Denn es ist wohl unbestreitbar dass Sesame Street Millionen von unterprivilegied Kids geholfen hat Reading, Writing und Arithmetic zu lernen. Außerdem wollte er dich mit der populistischen Aussage doch nur bei seiner Basis Punkten denen das liberale PBS schon lange ein Dorn im Auge ist. Und ich Sage Ihnen voraus wenn es drauf ankommt wird er den Steuerzuschuss nicht streichen.
    Es gibt noch zwei Debatten und wenn Obama wieder so schlecht ist wie letzte Woche, dann wird er moeglicherweise die Wahl verlieren. Aber ich glaube nicht dass er wieder so schlecht sein wird.
    Wass Obama auch auszeichnet ist Grace under Pressure.