A. Merkel und A. Hitler: Wagnerianer unter sich

Von ihrem Amt sowie ihrer Geschlechtslosigkeit abgesehen, schienen lange Zeit kaum Ähnlichkeiten oder gar Verbindungen zwischen A. Hitler und A. Merkel zu bestehen. Mittlerweile dämmert es vielen, dass es eine womöglich fundamentale, ins Metaphysische reichende Allianz zwischen den beiden geben könnte insofern, als die heutige Kanzlerin den letzten Willen des Führers, das Verschwinden der Deutschen, zwar nicht direkt exekutiert – das erledigen sie durch ihre Kinderwunscharmut allein –, aber immerhin kolossal beschleunigt. Beim Umkreisen der Frage, was derzeit eigentlich und warum passiert, kam mir noch eine Affinität, ein Konnex, eine bislang eher übersehene geistige Wahlverwandtschaft der beiden eigenschaftslosesten deutschen Staatsführer in den Sinn: Beide waren beziehungsweise sind Verehrer des Linksextremisten Richard Wagner, Bayreuth-Pilger, weihevoll Ergriffene (er gewiss weit kenntnisreicher als seine Nachfolgerin), beiden war beziehungsweise ist als Topos und Option ein Finale namens Götterdämmerung geläufig, in welchem der komponierende Revolutionär und Großutopist die bisherige Welt, speziell die bürgerliche Gesellschaft, auf der Bühne dem Untergang in den Fluten und Flammen des Gerichtsstages übergibt. Der deutsche Führer brachte bekanntlich die bislang eindrucksvollste Realversion dieses Großreinemachens zustande, und seine komplementäre Nachfolgerin Brünnhilde Merkel ist gerade dabei, starke Scheite zuhauf schichten zu lassen am Rand des Rheins, um das, was damals übrigblieb und sich rappelte, neuerlich einer „glodernden Lut“ (E. Stoiber) beziehungsweise eben doch einer Flut zu überantworten, welche sich über den gesamten Kontinent zu ergießen anschickt.

Bringen wir die Inkommensurabilität der weltgeschichtlichen Ausgangslage, der entfaltbaren Kräfte und der Verbrechen in Abzug, und stellen wir in Rechnung, dass der eine Prozess abgeschlossen ist, während der andere gerade anläuft, dann lässt sich, halbwegs schlechten Gewissens, folgender Vergleich ziehen: Der eine, Hitler, setzte das von ihm beherrschte juvenile Volk in Marsch, die halbe Welt zu überrennen, die andere, Merkel, ruft die halbe Welt herbei, das von ihr regierte greise Volk zu überrennen; der eine akzeptierte keine fremden Grenzen, die andere akzeptiert keine eigenen Grenzen; der eine meinte es auf monströse Weise böse mit den Fremden, die andere meint es auf monströse Weise gut mit den Fremden; der eine verlangte seinem (im allerweitesten Sinne) Volk übermenschliche Leistungen beim Unterjochen fremder Völkerschaften ab, die andere verlangt ihrem (im allerweitesten Sinne) Volk übermenschliche Leistungen beim Bewillkommnen fremder Völkerschaften ab; der eine ruinierte Deutschland durch eine außer Rand und Band geratene Inhumanität, die andere ist dabei, Deutschland durch eine außer Rand und Band geratende Humanität zu ruinieren. Beiden Hauptakteuren gemeinsam indes ist der sturheile Marsch in den Kollaps, das triumphierend widervernünftige, gegen jedes Maß, gegen alle Tradition und alle Vernunft gerufene: „So – werf ich den Brand/ in Walhalls prangende Burg.“

Michael Klonovsky @ acta diurna

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Kommentare

  1. Weitere Parallelen

    Damals hieß es bekanntlich »Wir werden siegen, weil wir siegen müssen«, heute heißt es »Wir schaffen das!«.
    Der Führerbunker hat sich nur einige hundert Meter nach Nordwesten verlagert. Ansonsten können wir das bittere Landserwort »Fertigmachen zum Zusammenbrechen!« übernehmen (siehe auch aktuell EZB-Staatsfinanzierung, Bargeldverbot, Einziehen der 500 Euro-Scheine).

  2. Kampagnenfähig verkürzt und ergänzt, z. B. für Plakate – ein Versuch:

    Braun: Deutschland überrennt Welt
    Bunt: Welt überrennt Deutschland

    Braun: höllisch bös zu Fremden
    Bunt: höllisch gut zu Fremden

    Braun: Unterjochen bis zum Untergang
    Bunt: Willkommenskultur bis zum Untergang

    Braun: Deutschland wird judenfrei
    Bunt: Der Islam gehört zu Deutschland

    Braun: Akzeptiert keine Grenzen
    Bunt: Akzeptiert keine Grenzen

    Auf nach Walhalla Mekka

    Braun und Bunt kann man nach Wahl oder Risikofreudigkeit durch die Namen großer Staatsmänner oder Staatsfrauen ersetzen. Der Satz mit Walhalla/Mekka könnte juristisch oder polizeilich auch für Ärger sorgen, vielleicht besser weglassen. „Der Islam“ kann man durch „Die Friedensreligion“ ersetzen.

  3. Onkel Dapte

    Während des Lesens dachte ich, noch nie so einen schwachen Text von Steinhöfel gelesen zu haben. Am Schluß steht dann der Name Klonovsky. Meine Welt ist wieder in Ordnung.

    Tatsache ist, wir werden im eigenen Land vernichtet von einer Kanzlerin und ihrem Gefolge. Was nützt denn nun der Versuch einer Erklärung, warum die Führerin das so will? Die Frage muß vielmehr lauten: Wie verhindern wir das?

  4. Gernot Meyer

    Man muß aber anerkennen, daß Merkel’s Putsch viel geräuschloser vor sich ging als der Hitler’s. Der brauchte dafür ein Ermächtigungsgesetz. Wohingegen ein großer Teil der Bevölkerung den von Merkel bisher noch komplett verschlafen hat.

    Schönes Zitat für die Geistesverwandtschaft der beiden:

    „Hätte bei Poitiers nicht Karl Martell gesiegt: Haben wir schon die jüdische Welt auf uns genommen – das Christentum ist so etwas Fades -, so hätten wir viel eher noch den Mohammedanismus übernommen, diese Lehre der Belohnung des Heldentums: Der Kämpfer allein hat den siebenten Himmel! Die Germanen hätten die Welt damit erobert, nur durch das Christentum sind wir davon abgehalten worden. “
    Quelle: Adolf Hitler (NSDAP), deutscher Kanzler, 27. Aug. 1942 (Jochmann, Adolf Hitler – Monologe im Führerhauptquartier, S. 370)