Die Gegenwut

Was all die Ausgrenzungstechniker nicht begreifen, ist, daß sich das, was Sarrazin verkörpert, nicht ausgrenzen lässt. Es ist die Wut von Leuten, die es satt haben, das Mittelalter in ihre Gesellschaft, die einen langen und mühevollen Prozeß der Aufklärung hinter sich hat, zurückkehren zu sehen. Die die Einschüchterungskulissen des Islam satt haben. Die es satt haben, für ihre Angebote an Eingliederungshilfen beschimpft und ausgelacht zu werden. Die es satt haben, über terrornahe islamistische Vereine zu lesen, über Ehrenmorde, über Morddrohungen gegen Karikaturisten und Filmemacher oder zu hören, daß auf Hauptschulhöfen „du Christ!“ als Schimpfwort benutzt wird. Die wütend zur Kenntnis nehmen lesen, daß sich westliche Staatsmänner für Frauen in islamischen Ländern einsetzen müssen, weil sie dort als Ehebrecherinnen gesteinigt werden sollen. Merkwürdigerweise aber sind nun die bei uns lebenden türkischen Mitbürger – und in der SZ am Wochenende werden acht junge vorgestellt – nicht darüber empört, sondern über Sarrazins Buch.

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Kommentare

  1. crackerjack

    @chaim

    tilo hat sein weltbild schon letztes jahr, mit sein juden=15% geschwafel verraten. Das die spd ihn damals nict an die luft setzte habe ich nie verstanden.
    .

  2. crackerjack schreibt am 6. September 2010 um 15:13 „Sind gewisse migrantengruppen nicht integrierfähig, wie sarrazin behauptet, kann man erwarten das er hierfür einen grund nennt. Dieses hat er getan.“

    Richtig, das hat er getan, und davon handelt sein Buch: der Grund ist der „Geist“ des Mohammedkults, denn nur dessen Angehörige haben und machen in ganz Europa Probleme mit der Integration. Das hat mit Genen recht wenig zu tun, denn christliche Araber oder atheistische Türken haben und machen keine Probleme. Buddhistische Thais und hinduistische Inder auch nicht. – Na, klingelt’s?

    im übrigen geht es nicht um „integrierfähig“, sondern um „integrationsfähig“ – verstehen Sie den Unterschied? Das erste Wort macht die Migranten zum Objekt, das zweite beschreibt sie als Subjekt, und genau das sind sie ja auch. Es ist nämlich ihr Job, sich zu integrieren, nicht unser Job, sie zu integrieren.

  3. crackerjack schreibt am 6. September 2010 um 15:13

    „Nein, der redaktuer hat das getan was alle gute redaktuere machen sollte: den sachverhalt auf dem grund gehen.“ –

    Genau das hat er bzw. sie (Andrea Seibel, H. Schuhmacher u. J. Fahrun) eben gerade nicht getan, er/sie hat nicht gefragt oder hat einen Grund ausgeleuchtet oder wenigstens inttelligent provoziert, ganz im Gegenteil. Die Fragen sind die eines trotzigen Kindes. Sie erfragen vermeintlich etwas, was Sarrazin dementiert, aber gehen weiter so vor, als habe er es bestätigt. Dabei hat er es doch verneint:

    Welt am Sonntag: „Wer „Kultur“ sagt und „Gene“ und noch lieber „Rasse“ gesagt hätte, der muss mit Vorwürfen rechnen.“

    An diesem Muster wird sehr schön deutlich, wie dumm-kleingeistig die Zeitung das Interview geführt hat: mit Unterstellungen. Sarrazin ist einfach viel zu nett und er ist viel zu ruhig geblieben, Friedman hätte sie an die Wand genagelt bei einer solchen bescheuerten Fragerei, ich übrigens auch.

    Das Muster dieser inquisitorischen Befragung kommt klar in der Überschrift zum Ausdruck: „Mögen Sie keine Türken, Herr Sarrazin?“ – Dabei war genau das im Text weiter unten ganz anders aufgelöst worden:

    Welt am Sonntag: „Man könnte aber auch herauslesen, dass Sie keine Türken mögen.“
    Sarrazin: „Dann haben Sie das Buch nicht richtig gelesen. (…)“

    Davon darf man ausgehen. Oder wenn, haben sie es nicht verstanden, die verehrte Kollegin und die beiden Kollegen von der Welt… – warum sich Sarrazin übrigens auf die drei-gegen-einen-Situation (und das dann noch in einem türkischen Lokal!) eingelassen hat, ist mir ein Rätsel. So was macht man nicht. Das war unklug, denn die wollten ihm doch nur das Wort im Mund herumdrehen, quod erat demonstrandum…

  4. crackerjack

    @chaim

    „In dem Gespräch hat der WamS-Redakteuer ersichtlich in eine bestimmte Richtung “gedrückt”, und Sarrazin hat sich hier zu nicht ganz ausgereiften Formulierungen hinreißen lassen“. Nein, der redaktuer hat das getan was alle gute redaktuere machen sollte: den sachverhalt auf dem grund gehen. Sind gewisse migrantengruppen nicht integrierfähig, wie sarrazin behauptet, kann man erwarten das er hierfür einen grund nennt. Dieses hat er getan.

    „Vielleicht könnte man dann mal zum wesentlichen des Buches kommen?“

    gerne…..: Deutschland hat ein integrationsproblem mit migranten. Was daran neu sein soll ist mir nicht klar. Das thema beherrscht die medien seit jahren. Einzig neu ist thilos these vom minderwertige gene, kulturen und religion.

  5. crackerjack schreibt am 6. September 2010 um 10:05 und bezieht sich auf das Interview mit der Welt.

    Sehen sie, das ist eines der Probleme in der Diskussion um Sarrazin. Als Wissenschaftler gehe ich gern zum Primärtext, das ist Sarrazins Buch. In dem Gespräch hat der WamS-Redakteuer ersichtlich in eine bestimmte Richtung „gedrückt“, und Sarrazin hat sich hier zu nicht ganz ausgereiften Formulierungen hinreißen lassen.

    Es ist nicht mein Job, ihn hier in Schutz zu nehmen, er ist alt genug und kann sich selbst verantworten und verteidigen; aber es dürfte bekannt sein, wie rhetorischer Druck durch Fragetechnik ganz leicht das gewünschte Ergebnis produziert, das kann man am oben zitierten Ausschnitt recht gut sehen.

    Ich traue Ihnen aber zu, daß Sie das inzwischen verstanden haben, wie das mit den genetischen Gemeinsamkeiten unter Juden denn nun ist. Vielleicht könnte man dann mal zum wesentlichen des Buches kommen?

  6. crackerjack

    Benno

    Aaaah, jetzt hab ich´s: sie arbeiten für den Tagesspiegel, richtig?

    Zuviel der ehre benno. Den ganzen tag auf blogs herumturnen kann ich mir z.zt nur leisten weil ich mich von eine schweren karnkheit zuhause erhole. Adereseits habe ich einen migrationshintergrund (kein moslem, religion geht mir sowieso am arsc+ vorbei)), solidarisere mich aber zu 100% mit allen mitmigranten die von sarrazin pauschal verunglimpft wurden. Eine deutsche oder europäische kulturelle/genetische überlegenheit lehne ich mit hinweiß auf die abscheuliche holocaust, genocid oder kolonialgeschichte des kontinents ab. Wer die halbe welt kolonialisiert, ganze kontinente entvölkert und seine eigene minderheiten in den gaskammer schickte sollte den ball doch eher flach halten wenns um werte geht.

  7. Benno

    Der nachfolgende Kommentar, das wird nicht gleich deutlich, bezieht sich auf einen vorangegangenen Kommentar vom 5. September 2010 um 23:02, JS.

    „Nach der lehre von minderwertigen rassen (geenpools), folgt die lehre vom minderwertigen treligion und die aus ihr hervorgegangene minderwertige kultur. Fazit – Der islam ist unser unglück. Kling doch irgendwie bekannt, oder??“

    Ach wissen Sie, so langsam habe ich das Gefühl, daß Sie dafür bezahlt werden. Vielleicht geht Ihnen ja eines fernen Tages – obwohl ich nicht glaube, daß es Grund zur Hoffnung gibt – ein Licht auf ob Ihrer fundamentalistischen Art zu argumentieren. Obwohl ich mir noch nicht sicher bin, ob man das lediglich als politischen Fundamentalismus oder schon als – und das dürfen Sie durchaus im medizinisch-psychologischen Sinne der Beschreibung eines mentalen Krankheitsbildes verstehen – extreme Realitätsverleugnung bezeichnen sollte.

    Aber zurück zur Gehaltslistenvermutung.

    Also, jetzt mal Hand auf´s Herz: wer bezahlt Sie dafür, statt sachlicher Argumente pausenlos alles, was sich einfach nicht in Ihr Weltbild pressen lassen will, umgehend in die Nazi-Ecke zu stellen?
    Sie scheinen in diesen Abschnitt der deutschen Geschichte ja richtig verliebt zu sein. Möglicherweise erklärt sich diese Obsession ja auch durch gewisse Ähnlichkeiten in der Borniertheit und Ignoranz der Argumentationen.

    Am besten ich sage es nochmal etwas deutlicher: sie machen auf mich den Eindruck eines psychisch labilen Menschen, der unter KEINEN Umständen auch nur den leisesten Zweifel an seinem auf geradezu hysterische Art ideologisch verblendeten Weltbild zulassen will.

    Aaaah, jetzt hab ich´s: sie arbeiten für den Tagesspiegel, richtig?

  8. crackerjack

    @chaim

    http://www.welt.de/politik/deutschland/article9255898/Moegen-Sie-keine-Tuerken-Herr-Sarrazin.html

    „Welt am Sonntag: Gibt es auch eine genetische Identität?

    Sarrazin: Alle Juden teilen ein bestimmtes Gen, Basken haben bestimmte Gene, die sie von anderen unterscheiden.

    Welt am Sonntag: Wir haben also andere Gene als die Menschen hier im türkischen Café?

    Sarrazin: Sie bringen mich nicht aus der Ruhe. Ich sage meine Dinge. Bis vor wenigen Jahrzehnten spielte Einwanderung für den Genpool der europäischen Bevölkerung nur eine geringe Rolle und vollzog sich überdies sehr langsam. Drei Viertel der Ahnen der heutigen Iren und Briten waren bereits vor 7500 Jahren auf den Britischen Inseln. Es ist nämlich falsch, dass es Einwanderungsbewegungen des Ausmaßes, wie wir sie heute haben, schon immer in Europa gegeben hätte. Seit der Völkerwanderung gab es solche Verschiebungen nicht mehr. In meinem Buch rede ich zudem nicht von Türken oder Arabern, sondern von muslimischen Migranten. Diese integrieren sich überall in Europa deutlich schlechter als andere Gruppen von Migranten. Die Ursachen dafür sind nicht ethnisch, sondern liegen offenbar in der Kultur des Islam. Vergleichen Sie die Integrationserfolge von Pakistani und Indern in Großbritannien.

    Welt am Sonntag: Wer „Kultur“ sagt und „Gene“ und noch lieber „Rasse“ gesagt hätte, der muss mit Vorwürfen rechnen.

    Sarrazin: Ich bin kein Rassist.“

    Übrigens. thilo avanciert in deinen kreisen mittlerweile ja zum ersatzheiland;-). Es erscheinen immer mehr elemente eine ersatzreligion. Der von den unglaübigen, unwissenden gekreuzigte mit seine heilsbotschaft der erlösung den es zu verteidigen gilt. Der glaubenssatz von islam als antichrist. Das „buch“ welches in talmundmanier von den glaübigen gewältzt, untersucht, kommentiert und intepretiert wird. Seht her, denn der heiland ist da. Tut büße und kehret um, denn das ende ist nah. Amen!

  9. einfacher Bürger

    Wenn man/frau sich schon auf das dünne Eis der Religionen begeben will, dann sei daran erinnert, dass es bei den Juden nicht um Missionierung und Unterordnung geht.

  10. crackerjack verleumdet Thilo Sarrazin mal wieder am 5. September 2010 um 23:02

    „Nach der lehre von minderwertigen rassen (geenpools), folgt die lehre vom minderwertigen treligion und die aus ihr hervorgegangene minderwertige kultur.“ –

    So, mein Lieber, ich habe das Buch durch. Das Wort „Genpool“ kommt kein einziges mal drin vor. Soviel dazu. Hier die relevanten Suchbegriffe, die Sie vielleicht interessieren:

    „Genpool“ 0 x
    „Gen“ 0 x
    „genetisch“ 3 x (davon eins in einem Zitat von Michael Blume!)
    ————————————————————

    Ich beschränke mich aus Platzgründen auf die letzte Fundstelle. Zunächst das Zitat von Michael Blume, dann ein zweites von Hayek:

    „Blume behauptet: »In einem gewissen Sinne wächst Religiosität… auch nach Perioden der Säkularisierung immer wieder in neuen Formen nach. Sowohl durch demografisch erfolgreich adaptierte religiöse Minderheiten im Inneren wie durch (meist aus religiös-kinderreicheren Familien stammende) Zuwanderung. Und diese Befunde sind natürlich auch für die Evolutionsforschung des Menschen außerordentlich interessant, legen sie doch nahe, dass auch Religiosität als erfolgreiches, genetisch veranlagtes Merkmal evolviert sein könnte – und weiter evolviert.« (39) Und Friedrich August von Hayek, selbst ein Agnostiker, schrieb der religiösen Gesinnung einen natürlichen Selektionsvorteil zu, wenn sie Altruismus, die Existenz der Familie und Sondereigentum befördert, mithin Sachverhalte, die günstig sind für die weitere kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung.(40)“

    Soweit der Auszug aus Sarrazin (281), bitte achten Sie auf den eine Hypothese kennzeichnenden Konjunktiv im ersten Zitat und das konditionale „wenn“ im zweiten.

  11. Lothar Herzog

    Es ist der rustikale Charme des Herrn Sarrazin der ihn für mich
    so anziehend macht. Nicht geschminkt tritt er auf. Und er verkörpert ein bisschen die
    Unbeholfenheit. Was ihn aber heraushebt aus dem Meer der geschönten
    Worthülsen. Wenn die Menschen auf der Straße besser informiert wären, würden die
    Kommentare weitaus bissiger sein.
    Seit dem Jahr 632 rennen die grausamen Barbaren gegen Europa an. Die
    Sklavenhaltung tat ihr übriges. Das Fazit aus der Geschichte müsste
    eigentlich lauten: Die wollen uns den Islam überstülpen und uns dann
    unterdrücken. Und genau diese Gefahr sieht Herr Sarrazin. Nicht als
    Einziger. Aber er hat persönlich sehr viel aufs Spiel gesetzt. Mit
    45 Jahren hätte er dies sicherlich nicht gemacht.
    Hut ab!! Glück auf Deutschland.

  12. crackerjack meint „Der islam ist unser unglück“

    Quark. Wir arbeiten – gemeinsam mit klugen Denkern wie Sarrazin – ja gerade daran, daß wir von diesem Unglück verschont bleiben.

  13. crackerjack

    Na endlich…die debatte kommt da an wo sie eigentlcih ihren ausgang nahm und immer schon hin wollte; islamkritik. Warum diese verschlungene umwege über intergation, migration, gene, statistiken, zukunftsprognosen…?

    Nach der lehre von minderwertigen rassen (geenpools), folgt die lehre vom minderwertigen treligion und die aus ihr hervorgegangene minderwertige kultur. Fazit – Der islam ist unser unglück. Kling doch irgendwie bekannt, oder??

  14. Heute morgen hab ich diesen Text von M.M. mit großer Freude gelesen. Er hat meinen Tag eröffnet, und mit diesen Gedanken beschließe ich ihn friedlich…

    Sarrazin ist der neue Prophet des Jahrtausend. Und der bekloppte minderintelligente Wulff ist ein bescheuertes hirnfreies A*loch. Der unsere Republik erheblich beschädigt.

    Daher bin ich für die Abberufung des „Bundespräsidenten“ Wulff und der „Bundeskanzlerin“ Merkel.

    MfG

    Dr. Chaim Levinson M.A.