„Ey, die Charlotte ist auch da“

Roche, strahlend grinsend vor Friedhofskreuzen

Roche, strahlend grinsend vor Friedhofskreuzen

Man muss nicht klug sein, um ein Buch zu schreiben. Das weiß man spätestens, seit Günter Grass dies tut, soweit er  nicht gerade zur Umwidmung Lübecker Kirchen zu Moscheen aufruft. Als Charlotte Roche eines Tages ihre Hand im eigenen Gesäß wiederfand, hielt sie auch das für ein so überwältigendes Erlebnis, dass es ihr der Verewigung in einem Druckwerke würdig erschien.

Roche („Ich stank wie ein Heckenpenner-Iltis“) ist nicht nur Autorin und Mutter einer bedauernswerten Tochter. Sie war am Wochenende bei der deutschen Antwort auf die Intifada im Wendland. Roche weiß auch bei Molekülen, Atomen und Nukleonen Bescheid. Denn daher stammt ihr Wissen, dass die die Castoren begleitenden Polizisten alsbald durch Leukämie hingerafft werden. Wäre dem so, hätte man durchaus ehrliches Mitgefühl. Ganz sicher, dass das auch für alle anderen im Wendland anwesenden bloßen Launen der Evolution gälte, bin ich mir aber nicht.

Frau Roche, auch als Kriegsberichterstatterin hervorgetreten, traf am Freitag im Wendland ein und hat der „süddeutschen“ postwendend ihre Eindrücke mitgeteilt.

„Am Freitagabend bei meiner Ankunft wirkte das Wendland auf mich wie ein Kriegsgebiet – überall war Polizei.“

Die bundesdeutsche Polizei ist dafür bekannt, sich verstärkt auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren. Und die bestehen u.a. in der Landesverteidigung und der Vorbereitung und Führung von Angriffskriegen. Wir lernen von der Dame, über deren Tätigkeiten mit „Bild“, „FAZ“ und der „süddeutschen“ gleich mehrere bundesweite Tageszeitungen berichteten, aber noch mehr.

„Alle paar hundert Meter gab es Kontrollen und es hieß: ‚Aussteigen, Ausweis zeigen, Kofferraum auf!’ Das Auto wurde durchsucht und sie haben einem mit der Taschenlampe ins Gesicht geleuchtet. Gerade deswegen habe ich für mich beschlossen, immer sehr freundlich zu Polizisten zu sein, egal wie diese mich schikanieren.“

Diese polizeiliche Grausamkeit ist in der Tat nicht ganz ohne. Sie sollte keinesfalls verharmlost werden. Die Netzhaut wird sich auch schön bedanken. Und es mag für Frau Roche auch ein völlig neues Erlebnis gewesen sein, daß sich die Pupille auch durch Licht stecknadelartig verkleinern kann. Nicht nur mit Hilfe der Substanzen, die sie offenbar in nicht unerheblicher Menge vor Interviews einwirft.  Ein Freund hat Frau Roche anlässlich ihres obigen Zitats in den Iran eingeladen. Damit sie sich einen Eindruck davon verschaffen kann, was die dortigen Freunde und Helfer unter „Schikane“ verstehen.

Durchaus bedeutsam, lehrreich und aufklärend scheint mir aber auch die Herangehensweise von Frau Roche an die Legislative zu sein. Wir lesen fasziniert das Folgende:

„Ich habe das Gefühl, dieser kriminelle Turbobeschluss im Bundestag war alles andere als rechtsstaatlich!“

Ist das nicht eine schöne Einlassung der im intellektuellen Analbereich operierenden Feministin? Emotionen als Grundlage für strafrechtliche Verdammung. Und zum Teufel, warum denn nicht? Warum nicht einmal mit „Gefühl“ an eine juristische Frage herangehen? Das Gericht hat das Gefühl, dass der Angeklagte schuldig ist. Er wird zu 25 Jahren Hörbuchhören von „Feuchtgebiete“ verurteilt. Dann vielleicht doch lieber schnell in Guantanmo um Asyl bitten.

Während Entscheidungen der gewählten Bundesregierung dem Gefühl der Protagonistin nach „kriminell“ sein sollen, macht sie sich auch zum strafbaren „Schottern“ Gedanken:

„Als ich am Freitag in Köln losgefahren bin, habe ich das gar nicht verstanden und mir gedacht: Das ist doch total einfach – wir gehen einfach alle zusammen ans Gleis und machen es kaputt. Doch wenn man vor Ort ist und diese unglaubliche Polizeipräsenz sieht, merkt man erst, wie schwierig der Widerstand ist. So leicht kommt man gar nicht hin, an das Gleis.“

Und nachdem nun auch das klar ist, möchte ich, weil man es einfach nicht besser sagen kann, eine Facebook-Freundin zitierend, einen abschließenden Wunsch äußern:

„Wäre die mal besser bei ihren Pipi- und Kacka-Phantasien geblieben. Wie man sich freiwillig ein solches Armutszeugnis des Geistes ausstellen kann, wird sich mir nie erschliessen…“.

Ist so, oder?

Die wichtigste Frage hat die „süddeutsche“ leider vergessen: „Wie fühlt sich das so an, ein Leben mit den moralischen Kategorien einer Darmbakterie?“

© Joachim Nikolaus Steinhöfel 2010

Update: Henryk M. Broder hat sich für die „Achse des Guten“ eine andere Überschrift ausgedacht, die, da sehr gelungen, hier nicht verschwiegen werden soll.

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Kommentare

  1. blackadder

    manche (möchtegern-)künstler sollten sich einfach aus dem tagespolitischen geschäft heraushalten. sonst wird aus dem „süße-maus-faktor“ nur noch ein „stulle-faktor“.
    dabei hätt‘ ich der kleinen maus so einiges verziehen…

  2. crackerjack

    Roche nach teheran? Etwa zum entschottern? LOL. Da könnte sie henry m. b. nebst den alten giordano gleich mitnehmen. Die beiden helfen bestimmt gerne mit in diesem fall. 😉

  3. Rainer David W. Früh

    ….und bei Frau Roche ist so manches kaputt, weshalb sie ja auch nicht dicht ist; oder warum tropft sie nochmal so?
    (ich hoffe, das Gebot „keine Obszönitäten“ ist im Falle Roche ausgesetzt, wäre ja auch eine Gradwanderung)

  4. Was man alles hierzu sagen kann!
    Z.B. will ich darauf hinweisen, daß wer Ch. R. so (treffend!) beschreibt, auch ihre Leser in eine ziemlich schmuddelige Ecke stellt.
    Ich stehe da übrigens nicht. Lese gerade „Krebsstation“. Besser ist.
    Oder: Zitat: „..wir gehen einfach alle zusammen ans Gleis und machen es kaputt“. Das ist der kleine Geist derjenigen, die nicht aufbauen können. Die machen dann eben kaputt. Weil sie selbst kaputt sind.

  5. Rainer David W. Früh

    noch zu Frau Roche: Was kostet eigentlich ein One-Way-Ticket nach Teheran? Vielleicht kann man da über Spenden was machen?
    Eigentlich braucht sie dann dort nicht mal zu schottern. Eine kleine Lesung aus ihrem Fäkal-Katechismus löst dann das ganze Programm aus und schon kann sie eine Vergleichsstudie zum deutschen Polizeistaat anfertigen.

  6. Benno

    Ich möchte ja aus einem Spatzen keinen Pfau machen, aber Roche ist wirklich der Inbegriff eines dekadenten, verblödeten Deutschland.
    Darf man dieser pubertären Schwätzerin soviel Ehre überhaupt zuteil werden lassen?
    Ja, darf man.
    Wenn sogar die ehemalige Qualitätszeitung FAZ ihr „Buch“ – falls man das guten Gewissens so nennen darf – in recht hohen Tönen lobt, sollte eigentlich auch der größte Depp begriffen haben, welche Stunde für Deutschland geschlagen hat. Als gäbe es keine GUTE Literatur mehr.

  7. Rainer David W. Früh

    zu 1. v.d.Osten: Nee, der von der Waffen-SS

    zu 7. Crackerjack: Können Sie mir den folgenden, auf empirischer Beobachtung fußenden Lehrsatz beantworten?
    Je unflätiger der Kommentar gegen Broder, desto signifikanter ist der Alphabetisierungsbedarf beim Kommentator.
    Eine Beobachtung, die ich schon seit Jahren mache, den obigen Lehrsatz also absolut untermauert.

  8. MJ

    Schon erstaunlich, welche intellektuellen Nieten den öffentlichen Diskurs beherrschen. Übrigens: China baut seine Atomkraftkapazitäten aus. Würde Frau Roche auch dort das Schottern versuchen? Viel Spaß dabei! Und bitte: YouTube nicht vergessen! Auf den Anblick freue ich mich schon!

  9. crackerjack

    Broder: „Protestieren und menstruieren“ ???

    Charlotte kam weil hier die party laüft, henry.

    kann es sein dass bei broder die angst der alten männer vor absinken in die eigene bedeutungslosigkeit mitschwingt? Dass er die gorleben proteste um die massenmobilisierung und popkult status beneiden die er beim eigenen islam/einwanderung/leitkultur projekt schmerzlich vermisst? Bedenkt man dass nach wochenlange sarazzin/broder/keleck mediendauerfeuer in ergebniss lediglich einige politclowns sich in berliner hinterhöfe zu wildersfanclub „die freiheit“ zusammenrafften, eine formation die jetzt schon auseianderfällt, während in wendtland 100 000 aus der mitte der gesellschaft marschieren, verwundert es nicht das die broders jetzt verzweifelt jedes haar in der suppe suchen.

    Und während broder, getarnt als opa li la launebär im buntbemalte fliwatüt safari bei bedenklichen zuschauerquote, verzweifelt den anschlüß an die jugendkultur sucht, muß er leider feststellen das diese sich eher für das hochrechnen des atommülls in gorleben interessiert als für das hochrechnen der gebürtenrate der moslems und imigranten.

  10. max

    Dass diese Viva Tussi eine hohle Nuss ist, überrascht eigentlich niemanden mehr. Auch dass das Prantl-Blatt nicht gerade ein Hort überbordender Intelligenz ist, ist jedem klar. Trotzdem verwundert mich das Bild, das das Fräulein Vorsamer von Journalismus zu haben scheint. Wen interressiert die Meinung (mehr ist es ja nicht) einer offensichtlich Komplettlobotomierten? Oder mag sie die Gute einfach nicht und wollte sie einmal voll in den Hammer laufen lassen?
    Das Sarah Wiener Prinzip (dumm geboren, nix dazugelernt, auch noch stolz darauf, aber zu allem eine Meinung) nimmt in den Medien langsam überhand.

  11. v.d.Osten

    Günter Grass? Wer ist das?? Der Möchtegernschriftsteller aus Lübeck und SPD-Wahlhelfer und Freund der SED?

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