Jon Stewart über George W. Bush

Vorgestern hat MSNBC ein hochinteressantes Interview mit dem großartigen Jon Stewart („The Daily Show“) ausgestrahlt. Zweifellos neigt Stewart politisch eindeutig zur US-Linken, zu den Demokraten. Anders als die große Mehrheit der Linken ist Stewart aber nicht nur witzig und intelligent. Er vermag sogar über George W. Bush ein ruhiges und abgewogenes Urteil zu äußern, das sich wohltuend von den ansonsten üblichen neurotischen, hysterischen und haßerfüllten Reaktionen unterscheidet. Wären doch alle Linken nur so wie Stewart:

© Joachim Nikolaus Steinhöfel 2010

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Kommentare

  1. andrej

    Ach, Cracker, das muss doch sogar Dir auffallen:
    Man kann ja durchaus Water Boarding für Folter halten. Es ist sicher grenzwertig.
    Aber man kann schwerlich die Tokioter Prozesse als Argument heranziehen.
    Da ging es um Kriegsgefangene. Um klar als Soldaten erkennbare Gefangene. Da gab und gibt es seit Ewigkeiten international anerkannte Rechtsstandards über deren Behandlung.
    Die Herren Terroristen tragen keine Uniformen. Durchaus gewollt. Partisanen z.B. können zwar auch Kombattanten-Status haben, aber da kommt man schon in Grauzonen.
    Wer sich bewusst in der Bevölkerung versteckt, und trotzdem kämpft, geniesst jedenfalls keinerlei Schutz durch Kriegsrecht, Genfer Konvention etc. Das ganze soll ja den unbeteiligten Zivilisten schützen. Was schwer möglich ist, wenn Kämpfer die Bevölkerung als Versteck missbrauchen, und Unbeteiligte gefährden, indem sie sich unter sie mischen, und sie so zu Beteiligten machen.
    Da hast Du aber mal wieder schön Äpfel und Birnen verglichen.
    Wenn Du in den Tokioter Prozess-Akten n Urteil gegen Japaner findest, die z.B. Water Boardings eines Spions verurteilt wurden (die tragen auch nie Uniform, und agieren versteckt), dann kannst ja nochmal wiederkommen.

  2. crackerjack

    @chaim

    womit wir wieder bei der beobachtung wären dass gerade diejenigen welche am lautesten die einhaltung der normen und werte von anderen verlangen meist auch diejenigen sind die bei der erst beste gelegenheit eben diese werte über bord werfen.

  3. crackerjack dekretiert am 17. November 2010 um 16:48

    Selbstverständlich is waterboarding folter. – Sagt der Rechts-„Experte“ c.j.?

    Deswegen verurteilte die usa nach den 2 weltkrieg in den tokioter prozesse japaner die an allierten gefangenen dieser praktiken unterzogen wegen folter. – Tja, die Welt hat sich seitdem verändert, gell? Z.B. durch München 1972 oder NY 9/11

    Wer sich von normen verabschiedet hat keine normen und kein rechtsstaat. – Normen verändern sich ebenfalls, siehe „Tierschutz“ (der auf die Nazis zurückgeht!) in unserer Verfassung…

    Der rechtsstaat hat viele gegner die sich nicht an die regeln halten. Waterboarden wir demnächst sexuell straftäter…? – Interessanter Ansatz.

    Deine aufassung ist ein genauso große bedrohung des rechtsstaates wie die deine geliebten “terroristen”. – Soviel zum Thema Meinungsfreiheit.

  4. crackerjack

    @chaim

    Selbstverständlich is waterboarding folter. Deswegen verurteilte die usa nach den 2 weltkrieg in den tokioter prozesse japaner die an allierten gefangenen dieser praktiken unterzogen wegen folter.

    Wer sich von normen verabschiedet hat keine normen und kein rechtsstaat. Du muß dich langsam von deine terroristen fixiertheit ein wenig lösen mein freund. Der rechtsstaat hat viele gegner die sich nicht an die regeln halten. Waterboarden wir demnächst sexuell straftäter, elektroshocks für sadisten, rädern für mafiamitglieder? Und wer bestimmt wer gefoltert wird und wann ? Deine aufassung ist ein genauso große bedrohung des rechtsstaates wie die deine geliebten „terroristen“.

  5. Man könnte sich natürlich trefflich darüber streiten, ob waterboarding überhaupt eine Folter ist. weiterhin könnte man darüber streiten, ob es mehr Folter ist als wenn mohammedanische Freischärler Geiseln verschleppen, zwangsmissionieren oder köpfen.

    Einfach mal die Kirche im Dorf lassen, crackerjack. Wenn man Gegner hat, für die zivilisierte Regeln keine Bedeutung haben, wird man sich gelegentlich selbst auch von manchen Normen verabschieden müssen. Aber es ist natürlich schön, daß Sie an Ihrem Stammtisch es sich so kuschelig gemacht haben. Und alle zivilisatorischen Normen dort so wacker hochhalten.

  6. crackerjack

    Stewart geht es nicht um links oder rechts. Stewart lehnt es ab politische anschauungen oder entscheidungen als einzig durch gut oder böse (evil) begründet zu sehen. Er führt aus dass das der irakkrieg durch eine vielzahl von politischen begebenheiten,voraussagen und auffassungen zustandekam, und nicht durch der böshaftigkeit eines g.w. bush.
    Eine pragmatische, pluralistische politikverständniss die gerade in gut/böse fixierten us amerika sehr erfrischend daherkommt und auch liebgewordene bösewichte wie saddam, osama und ahmedinejad aus dem reich der sinnentleerte teufelei zurück in die welt der realen politischen zusammenhänge holt.
    Beim waterboarding legt stewart der finger in die wunde. Wenn man folter in ein rechtssystem erstmal zuläßt hat man die grenzen des systems schon überschritten.

  7. Die Begriffe „links“ und „rechts“ sind ohnehin wenig aussagekräftig, denn weder sind die Republikaner in den USA oder Likud in Israel als „rechts“ zu bezeichnen noch sind sie auch nur annähernd mit dem, was wir in Deutschland unter „rechts“ verstehen, zu vergleichen.

    Es sei denn, man hielte CDU/CSU für „rechts“.

  8. von der Osten

    Die Linken werden hier nie was Positives sagen in Bezug auf Personen, die aus dem Lager der CDU/CSU oder FDP kommen. Geschweige denn, aus dem neuen Lager rechts von der CDU. Und deshalb wird es nie passieren, dass die Linken so werden/sich äußern wie der Herr Jon Stewart. Aber man darf ja noch träumen.