Proktologie heute: Uschi auf dem Kriegspfad

Ich bin der Erste, der die Einschätzung von US-General James Mattis unterschreibt, wonach es für Terroristen nur einen Pensionsplan gibt. Und es ist eindeutig, dass es sich beim Islamischen Staat (IS), der beides ist, nämlich islamisch und ein Staat, um einen sehr ernst zu nehmenden Gegner handelt. Ein Gegner, der schwierig, und ohne Bodentruppen gar nicht zu besiegen sein wird. Für die Großzahl der syrischen Flüchtlinge ist der IS allerdings nicht verantwortlich, sondern der syrische Diktator und Verbündete Russlands und der iranischen Mullahs, al-Assad. Ein Massenmörder, ein Kriegsverbrecher, ein Ungeheuer, das Giftgas und Streubomben gegen die eigene Bevölkerung einsetzt. 250.000 Opfer, überwiegend Zivilisten, hat der seit knapp fünf Jahren andauernde Bürgerkrieg in Syrien gekostet. All das ist bekannt und der Verteidigungsministerin von der Leyen natürlich erst recht.

„Um diese Mörderbande zu stoppen, dieses brutale Töten und das Schinden der Menschen in dieser Region zu beenden, braucht es militärische Mittel“, sagte die Verteidigungsministerin in der ARD über das Vorgehen gegen den IS. Es hat den Anschein, als hätte diese Erkenntnis relativ lange gebraucht, bis sie im Bewußtsein der Verteidigungsministerin Niederschlag fand. Das „brutale Töten und Schinden“ ist doch keineswegs neu.

Der Unterschied vom IS zu Assad besteht lediglich darin, dass Assad das Blut von weitaus mehr Opfern an seinen Händen hat.

In der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ am Sonntag erklärte Frau von der Leyen dann:

„Aber es gibt Teile der Truppen in Syrien, die man sehr wohl – wie in dem Beispiel Irak, wo ja erfolgreich die Ausbildung der lokalen Truppen stattgefunden hat – hier auch nehmen kann.“

Hierzu zwei Anmerkungen:

1. Ich neige zu der Einschätzung, den Amerikanern in militärischen Dingen geringfügig mehr Sachkunde zuzutrauen als Frau von der Leyen. Das gilt nicht in Sachen Einrichtung von Kinderkrippen bei der Armee. Aber wer die gescheiterten Bemühungen der USA kennt, eine Assad und/oder IS bekämpfende Truppe aufzustellen, wird mit Verwunderung die Einschätzung unserer Verteidigungsministerin hören, man könne „Teile der Truppen in Syrien….nehmen“.

Von der Leyen hat keinen blassen Schimmer, wovon sie redet.

2. Die Art und Weise, wie sie in „Berlin direkt“, ebenso leutselig wie kaltschnäuzig, vorgeschlagen hat, die Bundeswehr solle gemeinsam mit den Truppen eines Massenmörders und Kriegsverbrechers kämpfen, zeigt, wo ihr moralischer Kompass steckt. So tief im Arsch, dass dort auch der weltbeste Proktologe nicht mehr heran kommt.

© Joachim Nikolaus Steinhöfel 2015

Kommentar abgeben

Weitere Informationen und Widerrufshinweise finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Kommentare

  1. Matze

    …und wir werden es vermutlich nicht verhindern können, daß diese Dame unsere
    `frische` Bundeskanzlerin wird! Schlimm? Nein, nicht mehr oder weniger; wirklich
    nicht, denn es ist (leider) vollkommen gleichgültig. Wie heißt es doch so schön:
    „Der Scheißhaufen bleibt immer derselbe – es sitzen immer nur mal wieder andere
    Fliegen dran!“

  2. 1. Von der Leyen ist alles, sicher aber nicht blöd. Die knallharte Transatlantikerin versucht lediglich, die Öffentlichkeit zu manipulieren. Sie handelt nicht in deutschem Interesse sondern vertritt lupenreinen US- Imperialismus. Das schließt den Begriff der Moral per se aus.

    2. Auf welche Quellen stützen Sie die Behauptung, Assad sei ein Massenmörder? Mir sind bisher nur solche bekannt, auf welche sich vor allem die „Qualitätsmedien“ beziehen. Das ist eigentlich nicht Ihr Niveau, Herr Steinhöfel.

  3. Frank Berger

    Wer Assad ist wissen doch alle! Aber die Alternativen? Die Suche nach gut und böse in Syrien bitte einstellen! Es gibt nur schlimm und schlimmer. Und der Unterschied zwischen der Nusra Front, der Islamischen Front, der (vollkommen marginalisierten) FSA und der „Assad Armee“ liegt in den unterschiedlichen militärischen Möglichkeiten, nicht in einem mehr oder weniger an Brutalität. Was derzeit niemand tut – und Sie im Blog unbedingt einmal thematisieren sollten – ist, einmal konkret zu sagen wer die „moderaten Rebellen“, „nationalistischen Kräfte“ oder „arabisch-sunnitischen Milizen“ denn konkret sind oder sein sollen, die nach Sturz von Assad dann ein friedliches Syrien aufbauen. Es ist daher auch verlogen zu kritisieren, wenn Putin nicht nur den IS, sondern auch Al Nusra (also Al Qaida in Syrien) oder Milizen der Islamische Front bombardiert. Es gibt keine moderaten sunnitischen Rebellen! Die Amerikaner haben das schon erkannt (und die Israelis schon immer gewusst). Sie sehen in der Akzeptanz des Iran Freundes Assad aber noch keine Alternative. Das ist ideologisch. Die Alaviten sind viel stärker laizistisch orientiert als der Iran. Wenn es aber nur schlimm und schlimmer gibt, geht es um Realpolitik und das heißt: Lösung geht nur mit Assad. Alles andere wird Lybien oder Somalia… Ansonsten: Danke für den Blog!

  4. Onkel Dapte

    Ich teile die Skepsis bezüglich der Kompetenz von UvdL, stellvertretend für fast die gesamte politische Bande. Auch will ich Assad nicht schönreden, kann mich aber des Eindrucks nicht erwehren, daß der Westen die ohnehin verfahrene Situation noch chaotischer gemacht hat. Offenbar ist er nicht lernfähig, wiederholt immer dieselben Fehler.
    Was tut der Westen heute für Libyen? Hat er dort wirklich segensreich gewirkt? Hat er das im Irak, in Afghanistan? Und jetzt holt er den Islam auch noch beschleunigt nach Europa und hofiert einen bekennenden Eroberer aus der Türkei?
    Nein, die gesamte westliche Islampolitik gehört auf den Müllhaufen. Wir sollten im eigenen Interesse äußerst vorsichtig mit islamischen Staaten umgehen, schon gar nicht sollten wir die Moslems massenweise einwandern lassen, denn die Folgen sind dann nicht mehr beherrschbar. Schon heute belügen uns Medien wie Politiker nach Strich und Faden darüber und instrumentalisieren gewaltbereite Dummköpfe für ihre Zwecke.
    Ich habe vor fünf Jahren unter einem Artikel in der HAZ über die Bundeswehr in Afghanistan als Kommentar nur einen Satz geschrieben:
    „Ob die Freiheit am Hindukusch verteidigt werden muß, kann ich nicht beurteilen, aber auf jeden Fall muß sie verteidigt werden in unserem Land.“
    Dieser Satz wurde gelöscht, da er nach Meinung der Zensurabteilung unerträglich war. Wenige Wochen später habe ich das Abo gekündigt.

  5. Otto Normalbürger

    Lieber Herr Steinhöfel,
    fragen Sie mal irakische Christen, Jesiden, Aleviten, Schiiten vor wem diese fliehen. Sicher nicht vor dem Laizistischen Präsidenten Assad. denn unter diesem konnten sie in Frieden in Syrien leben. Giftgas und Streubomben wurden von der gemäßigten Opposition gezündet und sind genauso „wahr“ wie die Chemiewaffen von Saddam Hussein, nämlich ein Produkt von US- Propagandalügen. Wenn die US – geförderte ISIS gewinnen sollte, werden ihnen unter dem neuen Präsident Al Baghdadi die Köpfe abgeschnitten.Wollen Sie das ? Denken Sie mal an Lybien. Wer Präsident in Syrien wird geht dem Westen nichts an, das müssen die Syrer selbst bestimmen, nicht die Amerikaner und schon gar nicht Sie.

  6. FreeSpeech

    Ja und?
    Dieses peroxidgefärbte Blondchen reiht sich doch unmittelbar ein, in die Reihe von Merkel, Gabriel und Nahles. Alles Stümper von Gottes Gnaden, deren Tun eigentlich jeden Deutschen zum Baseballschläger greifen lassen müsste…