Watergate II: CIA-Chef Petraeus tritt zurück

David H. Petraeus. Rücktritt. Gründe dubios.

David H. Petraeus. Rücktritt. Gründe dubios.

Drei Tage nach der Präsidentenwahl tritt der höchstangesehene lebende General der Vereinigten Staaten, David H. Petraeus, zurück. Petraeus war Chef der  CIA, die, nach aktuellem Kenntnisstand zu Unrecht, in der Zeit zwischen dem am 09.12.2012 erfolgten  Terroranschlag auf die US-Botschaft in Bengasi für das katastrophale Versagen der Obama-Administration verantwortlich gemacht wurde. Sowohl von Vize-Präsident Biden in der Debatte gegen Paul Ryan, als auch von Hillary Clinton, die ebenfalls keine zweite Amtszeit anstrebt. Sie sei „amtsmüde„, wird kolportiert. Tatsächlicher  Grund dürfte eher sein, dass sie die Kandidatur für die Präsidentschaft 2016 im Auge hat und sich von dem absehbaren Fiasko der zweiten Obama-Amtszeit nicht kontaminieren lassen will. Petraeus gibt als Grund für den Rücktritt eine außereheliche Affäre an. Manche glauben auch an den Weihnachtsmann.

Der tatsächliche Grund dürfte vielmehr darin liegen, dass Petraeus in der nächsten Woche vor dem Kongress über Bengasi hätte aussagen sollen. Hillary Clinton hat sich kurz vor dem Wahltermin schützend vor den Präsidenten gestellt und die Verantwortung für Bengasi übernommen. Petraeus‘ Geheimdienst wurde von der Obama-Administraton als verantwortlich stigmatisiert.

Beide treten jetzt zurück. Bengasi wird zu Obamas Watergate. Dies ist erst der Anfang. Die Euphorie des Wahlsieges währte nur 48 Stunden.

© Joachim Nikolaus Steinhöfel 2012

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Kommentare

  1. Andreas

    Brandt war ein Antizionist, der sich im Sechstagekrieg nicht zu einer Entschiedenen Unterstützung Israels entscheiden konnte. Sein Kniefall war auch falsch, weil er damit die deutsche Volksgemeinschaft von ihren Verbrechen entlastete.

    Herrn Steinhöfels Verschwörungstheorie hat sich ja mit der freiwilligen Aussage von Petraeus schon längst in Luft aufgelöst.

  2. Na gut man weiß ja nie, aber bei Stormin Norman kann ich mir sowas nicht vorstellen. Nach allem was man jetzt so liest muss Petreaus ja ein ziemlicher Narziss sein. Und der Allen schreibt 30.000 e Mails an Ms. Kelley, kein Wunder dass die Afghanistan nicht in den Griff gekriegt haben.

  3. Née Andrej da haben Sie mich falsch Verstanden. Natuerlich stimmt die Geschichte, und deswegen muss er auch zuruecktreten. Nur Ich bin Mir sicher, dass es nichts MIT Benghazi zu turn hat, Wie hier konstruiert wird.!

    Und was Willy Brandt anbelangt. Erstens Wie oft wollen Sur das noch zitieren, der Mann ist seit Jahren Tod, ob und mit wem er gevoegelt hat ist Doch jetzt auch Wurscht. Tatsache ist Doch dass er mit seiner entspannungspolitik, grosses geleistet hat. Und der Kniefall in Warschau war eine historisch einmalige Geste.

  4. andrej

    Herr Bender, ausgerechnet Sie als einziger Sozi-Wähler glauben keine Geschichte, die von Politikern und Frauen handelt? Mein Gott, ohne jede Wertung, wissen Sie eigentlich irgendetwas über ihre Liebelinge, z.B. über SPD-Ikone Brandt:
    „Dabei wurde auch über sein Privatleben und besonders über seine „Frauengeschichten“ in der Öffentlichkeit spekuliert. Die bundesdeutschen Sicherheitsbehörden befürchteten damals, dass nach der Enttarnung des Brandt-Referenten Günter Guillaume als DDR-Agent Brandt wegen seiner amourösen Leidenschaften erpressbar sein könnte.“
    http://www.stern.de/politik/deutschland/brigitte-seebacher-heli-ihlefeld-war-brandts-langjaehrige-geliebte-523829.htm

  5. Also eben noch ein paar Details zu der Affaere in der Washington Post gelesen. Es ist ja erschreckend, dass ein Mann mit einer solchen Biographie sich mit so einer „furie“ ein laesst. Die Geschichte ist so verrueckt, das glaubt man ja gar nicht. und ob nun er Aussagt Oder sein Nachfolger ist Doch egal. Beide wuerden ja nur aus den Akten zitieren. Aber die Republikaner werden das arme Schwein natuerlich an den Pranger stellen.

  6. R Utzschmid

    Der erste Satz von Herrn Steinhöfels Kommentar ist lustig „Drei Tage nach der Präsidentenwahl tritt der höchstangesehene lebende General der Vereinigten Staaten, David H. Petraeus, zurück.“ Einer TOTER hätte auch nicht zurücktreten können.

    Danach kommt die Vermutung, dass Hillary Clinton nicht mehr Aussenministerin sein will, um „sich von dem absehbaren Fiasko der zweiten Obama-Amtszeit nicht kontaminieren“ zu lassen. Herr Steinhöfel hat bei Lanz mehrmals wiederholt, wie misslungen die erste Amtszeit Obamas war. Dieser wurde trotzdem wiedergewählt. Was folgern sie daraus Herr Steinhöfel? Genau: die Mehrheit der wählenden Amerikaner hält Obama für die bessere Alternative und ist sich nicht sicher, dass die zweite Amtszeit ein „vorhersehbares Fiasko“ ist.

    Ich gebe Ihnen mit an die Hand was Bertrand Russel gesagt hat „The fundamental cause of trouble in the world today is that the stupid are cocksure while the intelligent are full of doubt.“

  7. Peter Böttcher

    Ein Journalist ist nicht dazu da, um über Tatsachen zu berichten.
    Die Aufgabe eines Journalisten ist, die Menschen zu unterhalten und die Auflagen/Quoten zu erhöhen.

  8. Matt Sorum

    Lächerlich. Die bisher bekannten vier oder fünf Affären von CIA Direktoren sind alle bisher unter den Teppich gekehrt worden. Nur dieses Mal hat das FBI ermittelt, und dann noch gegen einen CIA Direktor, was nun, höflich ausgedrückt, völlig untypisch ist.
    Mal sehen, welche fadenscheinige Begründung publiziert wird, warum Petraeus so kurz vor der Anhörung zur Konsulatsaffäre ein Privatmann wird, der dann nur mit Erlaubnis des Präsidenten aussagen darf.
    Steinhoefels Hinweis auf den Weihnachtsmann ist mehr als berechtigt.

  9. MosheT

    SOP in der Weltpolitik amerikanischer Spielart.
    Petraeus in März 2010:
    „…America’s relationship with Israel is important, but not as important as the lives of America’s soldiers.”
    http://spectator.org/archives/2010/03/25/petraeus-sets-the-record-strai

    Da hat er sich Feinde gemacht, die man besser nicht hat. Ein paar Monate später wandert eine junge, attraktive, Ex-Soldatin, jetzt „Journalistin“, in sein Leben, begleitet ihn über Monate in Afghanistan…

    Der Rest ist mit seinem Rücktritt jetzt Geschichte. Diese Geheimdiensttechnik ist uralt. Petraeus hat hoch gepokert und verloren. Game over.

  10. andrej

    Das beherrschende Element in den Köpfen deutscher Redakteure muss Notgeilheit sein. Ohne, dass bisher irgendetwas über Petraeus Affäre zum derzeitigen Zeitpunpkt bekannt wäre, titelt man munter das S-Wort (ausser, man schreibt einfach bei dpa ab):
    Sex-Skandal (Welt online)
    Sex-Affäre (die Langweiler von der FR online reiten auch auf der Sex-Welle)
    Sex-Affäre (Hamburger Abendblatt),
    Sex-Affäre (MOPO)
    Sex-Affäre (RTL)
    Sex-Affäre (Bild)
    Es darf sich in D zwar eigentlich jeder Journalist nennen, aber eine Voraussetzung für die Ausübung des Jobs gibt es offenbar doch; Eine gewisse Unreife. Da muss man dann zwanghaft ohne jede Info und ohne jeden Grund Titel wählen, als hätte der General die CIA-Kasse im Bordell verjuxt.